Journal ARS 31 (1998) 1-3

Katarína STRAKOVÁ

Cechové oltáre farského kostola v Skalici
[Zunftaltäre der Pfarrkirche in Skalica]
[Guild Altars of the Parish Church in Skalica]

(Summary)

Skalica gehört zu den ältesten Städten auf dem Gebiet der Slowakei. Den größten Aufschwung erlebte es in der Barockepoche, von der auch der größte Teil der Einrichtung der städtischen Kathedrale - der Kirche des Heiligen Michaels datiert. Einen bedeutenden Teil ihres Interieurs bildet die einzigartige Kollektion von Seitenzunftaltären. Die Fachliteratur hat sich diesen Werken nur im geringen Maße gewidmet. Als zünftig wurden nur 4 Altäre bezeichnet (Altäre der Heiligen Barbara und Katharina, Altäre des Heiligen Andreas und Urbans), bei 2 davon war die Angehörigkeit festgelegt und die Datierung aller hat in der Zeitspanne des ganzen 17. Jahrhunderts geschwankt.

Die Diplomarbeit mit dem oben angeführten Titel ist der erste Versuch sich die Werke komplexer anzusehen. Akzent wird auf die Verarbeitung des Archivmaterials und den Vergleich mit verwandten Kunststücken gelegt. Die Arbeit hat mehrere neue Erkenntnisse gebracht. Sie hat die ursprüngliche Anzahl der heutigen Kunstdenkmäler (10) und ihre Zunftangehörigkeit erklärt. Bedeutung, Funktion, und Sicherung von einzelnen Altären im Rahmen der konkreten Sozialgruppe der Gesellschaft. Im Hinsicht auf die einzelnen Nachrichten hat sie Datierungen der Werke folgenderweise genau angegeben: Altäre der Hl. Barbara und des Hl. Andreas (Schmiede) - 1. Hälfte der 40er Jahre des 17. Jahrhunderts; der Altar der Hl. Kathatina (Schneider) - das Ratabulum nach der Hälfte des 17. Jahrhunderts und die Mensa aus dem 18. Jahrhundert; der Altar des Hl. Stefans ( Stiefelmacher) - kurz nach dem Jahr 1707; und der Altar der Jungfrau Maria (Fleischer) gegen das Jahr 1756 mit dem Gemälde aus dem Jahr 1832. Nach der kanonischen Visitationen aus dem Jahr 1817 wurde die ursprüngliche Zuschreibung des Altars des Hl. Andreas der Zimmermannzunft auf die Schmiedezunft (ThDr. J. Šátek) korrigiert, was die Nachrichten über die reichsten Zünfte in der Stadt bestätigen. Ikonographie der Altäre entzieht sich dem üblichen Patronweihen einzelner Handwerke und deshalb fehlen noch bis heute einige Festsetzungen der Seitenplastiken. Die Arbeit widmet sich weiter der Ornamentalanalyse einzelner Werke und ihrer Beziehung zu den zeitgemäßigen Musterbüchern. Im Schlußkapitel befaßt sie sich mit der Einreihung der Skalica-Altäre in den gesamtslowakischen Kontext und sucht ihr Ursprungsgebiet in umliegenden Ländern.

Die Zunftaltäre von Skalica stellen in unserem Region eine Ausnahmekollektion der Barockaltarschaffung dar, nicht nur mit dem Umfang, sondern auch mit der Typologie und hoher Qualität, vor allem bei den 4 Altären aus dem 17. Jahrhundert. Die unterscheiden sich von den Ohrmuschelaltären in Nové Mesto nad Váhom und Werken im Zisper Gebiet und mit der Qualität überragen sie auch vergleichbare Werke aus Trnava oder Dúbrava. Hier mischen sich Stilprinzipe von Barock und Renaissance. Deutlich sind auch Überreste der mittelalterlichen Tradition und des Manierismus. Die kunsthistorische Erforschung der Zunftaltäre von Skalica ist noch nicht ganz erschöpft, aber ihre Ergebnisse führen schon heute mit der älteren Arbeit über den Hauptaltar der Pfarrkirche (M. Malíková, 1969) in die Geschichte der Slowakei ein weiteres umfangsreiches Barockinterieur ein, das man zu solchen Schmuckstücken wie die Einführung der Gymnasialkirche von Levoča (Leutschau) und das Interieur der Universitätskirche in Trnava (Tyrnau) darstellt.